Rund fünf Milliarden Euro – so viel kostet die Sanierung und Modernisierung der Berliner Schulen. Das ergab der von der Senatsbildungsverwaltung in Auftrag gegebene Gebäudescan (siehe Artikel im Tagesspiegel).
Tatsächlich scheint der Senat auch gewillt in den nächste Jahren viel Geld in die Hand zu nehmen und die Schulen nach vier Prioritätsstufen hin zu sanieren. Und damit nicht genug. Aufgrund der steigenden Schülerzahlen wird Berlin rund 30 Schulen neu bauen, wobei inklusive Bildung und Ganztagesbetrieb als gesetzt gelten.
Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie hat hierzu einen Ergebnisbericht der Facharbeitsgruppe Schulraumqualität veröffentlicht. Die hier anvisierte neue Architektur der Schulgebäude soll u. a.:
Da ich der Überzeugung bin, dass wir Pädagogen den Raum nicht als etwas Gegebenes hinnehmen dürfen (siehe Beitrag "Die Macht des Raumes"), bin ich zugleich der Meinung, dass wir nicht warten sollten bis das Geld fließt oder die neuen Schulen stehen. Es lohnt sich vielmehr schon heute mit der (Um)Gestaltung unserer Schulen und Räume zu beginnen. Doch wie und nach welchen Kriterien?
Um das zu beantworten, möchte ich nachfolgend auf Seiten verweisen, die zeigen, wie moderne und inklusive Schulgestaltung gelingen könnten.
Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie hat hierzu einen Ergebnisbericht der Facharbeitsgruppe Schulraumqualität veröffentlicht. Die hier anvisierte neue Architektur der Schulgebäude soll u. a.:
- die intensive Zusammenarbeit der Pädagogen ermöglichen
- die individuelle Gestaltung der Lernprozesse in heterogenen Lerngemeinschaften unterstützen
- durch ihre Ästhetik und Funktionalität die Identifikation von allen am Schulleben Beteiligten mit ihrer Schule fördern
- allen Schülern, auch denen mit einer Behinderung, die volle Teilhabe an bestmöglicher Bildung gewährleisten.
Da ich der Überzeugung bin, dass wir Pädagogen den Raum nicht als etwas Gegebenes hinnehmen dürfen (siehe Beitrag "Die Macht des Raumes"), bin ich zugleich der Meinung, dass wir nicht warten sollten bis das Geld fließt oder die neuen Schulen stehen. Es lohnt sich vielmehr schon heute mit der (Um)Gestaltung unserer Schulen und Räume zu beginnen. Doch wie und nach welchen Kriterien?
Um das zu beantworten, möchte ich nachfolgend auf Seiten verweisen, die zeigen, wie moderne und inklusive Schulgestaltung gelingen könnten.
- Beginnen möchte ich mit dem erneuten Verweis auf den Ergebnisbericht der Facharbeitsgruppe Schulraumqualität. Er ist derart anregend, informativ und auf dem neuesten pädagogischen Stand (siehe Bild unten), dass er nicht nur als Referenz zum Neubau von Schulen dienen kann, sondern auch all denjenigen interessierten PädagogInnen Impulse geben dürfte, die ihre Schule im Kleinen umgestalten möchten.
- Das Buch "Schulen bauen: Leitlinien für Planung und Entwurf" von Prue CHILES bereitet schon beim flüchtigen Durchblättern viel Freude. Es begegnen einem Fotos von sehr attraktiven Schulgebäuden, so dass man sich fast wünscht hier Lehrer sein zu dürfen. Man spürt förmlich wie die modernen Räumlichkeiten in der Lage sind Kraft und Energie zu spenden. Was das Buch jedoch wirklich interessant macht, sind die Kapitel. Ein jedes für sich stellt einen Entwicklungsschwerpunkt ausführlich dar und beinhalten darüber hinaus Leitlinien, in der Art einer nützlichen Zusammenfassung bzw. Handlungsanleitung.
- Prue Chiles. Wem ein Buch von ihr zu sperrig oder zu zeitintensiv ist, der kann sich durch ein Interview mit ihr und von ihr inspirieren lassen. Es findet sich mitsamt einer interessanten Bilderstrecke auf Spiegel.online mit dem Titel "Die perfekte Architektur zum Lernen" bzw. in der kompletten Version auf der Homepage der Spiegeljournalistin Anne Haeming.
- Auf der Internetseite "Lernräume Aktuell" findet sich eine Beispielsammlung für gelungene pädagogische Architektur und zwar für verschiedene Raumarten. Fach-, Bewegungs-, Rückzugs-, Essens- und Klassenräume, Verwaltungstrakte, Flure, Veranstaltungsorte, ... - welchen Raum auch immer man in seiner Schule verändern möchte, hier findet sich eine Vielzahl von Fotos und Begleittexten zu überzeugenden Lösungen der Raumgestaltung.
- In der ZEIT ist ein Artikel mit dem Titel "Sehnsucht nach Farbe" nachzulesen, für den man sich anmelden muss. Bereits die ersten Zeilen klingen äußerst vielversprechend. Sie lauten: "In Schweden sagt man: Jeder Schüler hat drei Lehrer. Der erste sind die anderen Kinder. Der zweite ist der Lehrer. Der dritte ist der Raum. Genau besehen, hat jedes Kind sogar noch einen vierten: sich selbst."
- Wie sich bestehende Schulen räumlich neu erfinden können, zeigt ein kurzes Video mit Ulrike Kegler, der Schulleiterin der Montessori-Oberschule Potsdam.
- Um eine Schulumgestaltung nachhaltig und erfolgreich werden zu lassen, sollte man die SchülerInnen (und nicht nur sie) unbedingt in den Prozess einbinden (Partizipation). Wie das über einen Ideenwettbewerb geschehen könnte, findet sich auf der Homepage der Lina-Morgenstern-Gemeinschaftsschule unter zwei Links: "Bau Dir Deinen Pausenplatz" sowie "And the winner is...".
Na dann, uns allen viel Erfolg und Spaß!
Das ist sehr interessante Information.
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